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Das "Neujahrmissverständnis" bei der Jobsuche – bei den Jobbörsen herrscht Hochbetrieb: Nie suchen die Deutschen so intensiv nach einem neuen Job wie im Januar.

Lupe auf Jobs gerichtet

Bei den Jobbörsen herrscht Hochbetrieb: Nie suchen die Deutschen so intensiv nach einem neuen Job wie im Januar. Dabei bleiben sowohl das Angebot als auch Anforderungen an Bewerbende gleich. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig; die Deutschen sind sich ihrer Jobs sicher. Angst vor Kündigung hat kaum jemand. Dafür ist die Wechselwilligkeit offenbar hoch, wie ein Blick auf die Statistiken der Jobportale zeigt. Um ganze 44 Prozent stiegen die Jobsuchen auf dem Portal Indeed im Januar letzten Jahres im Vergleich zum Vormonat – ein weltweites Phänomen. Die Zahl der offenen Stellen wuchs im gleichen Zeitraum allerdings nicht. Auch bei LinkedIn ist die Aktivität im Januar besonders hoch – in keinem anderen Monat suchen dort so viele Menschen einen neuen Job. „Das ist das große Neujahrsmissverständnis“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland. Viele treffen im Januar die Entscheidung, sich beruflich zu verändern. Der Jobwechsel wird zum Neujahrsvorsatz. „Drei Viertel der Deutschen hatten schon einmal den Stellenwechsel als Neujahrvorsatz“, sagt Hensgens. Jetzt hätten gut sieben Prozent der Indeed-User die Pause zwischen den Jahren dafür genutzt, intensiv über die Karriereplanung nachzudenken. Für Arbeitgeber ist das natürlich eine günstige Gelegenheit: Sie können derzeit aus einem großen Pool wählen. „Genau jetzt ist die Chance, die richtigen Leute zu finden, trotz Fachkräftemangel und niedriger Arbeitslosenquote. Daher sollten Unternehmen im Januar ihre Stellen ausschreiben“, rät Hensgens entsprechend.

 

Was Bewerbende drauf haben müssen

Diejenigen, die die Stellen ausschreiben, haben allerdings auch ganz konkrete Anforderungen an ihre Neuen: LinkedIn hat 2015 alle auf der Plattform laufenden Rekrutierungs- und Einstellungsprozesse genauer unter die Lupe genommen und die am meisten nachgefragten Kenntnisse zusammengestellt. Im Vergleich zu den anderen Ländern sticht in Deutschland der Bedarf im Bereich Automobildesign und -fertigung hervor. Zudem werden hierzulande Fähigkeiten in der Personalbeschaffung stärker nachgefragt als im internationalen Vergleich. Die Expert:innen von LinkedIn raten den Arbeitgebern allerdings, den Anstieg der Jobsuchen auch als Impuls für mehr Maßnahmen zur Bindung von Arbeitnehmer:innen zu sehen. Unzufriedenheit im derzeitigen Job ist der häufigste Grund für den Vorsatz zur Jobsuche im neuen Jahr. Laut Indeed hadert ein Drittel der Befragten mit dem Gehalt, ein Viertel wünscht sich mehr Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen und ganze 14 Prozent sind schlicht und einfach gelangweilt in ihrer derzeitigen Position. Unternehmen, die zum Jahresbeginn Maßnahmen zur Verbesserung der Jobzufriedenheit durchführen, können Mitarbeitende also längerfristig an sich binden.

 


Quelle:http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/freie-stellen-das-neujahrsmissverstaendnis-bei-der-jobsuche/12826164.html