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MINT-Berufe erobern: Wie Arbeitgeber die Frauenquote stärken können

Trotz eines leichten Anstiegs der Frauenquote auf 32%* bei MINT-Studierenden besteht weiterhin geschlechtsspezifische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt. In MINT-Ausbildungsberufen stagniert der Frauenanteil seit 2016. Verschiedenste Kampagnen fördern schon in der Schulzeit das weibliche Interesse an MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), doch eines wird dabei oft außer Acht gelassen: die Rolle der Arbeitgeber. Denn bei der Schaffung von Umgebungen, die Frauen dazu ermutigen in MINT-Berufen erfolgreich zu sein, spielt der Arbeitgeber eine wesentliche Funktion.

Eine Frau und ein Mann arbeiten im Labor an einem Mikroskop

Vier wirksame Maßnahmen für erfolgreiches „MINTinnen“-Recruiting

  1. Worte wirken: Frauen für MINT begeistern
    Allein die Formulierung von Stellenanzeigen hat schon einen erheblichen Einfluss darauf, ob sich Frauen für eine Position bewerben oder nicht. Wir raten daher, auf stereotyp maskuline Ausdrucksweisen zu verzichten. Besonders in männlich dominierten Bereichen werden maskuline Formulierungen auch oft unbewusst verwendet, da der Unterschied in der Formulierung subtil ist. Um vermehrt „MINTinnen“ anzuziehen, ist eine sorgfältige Wortauswahl in Stellenanzeigen unerlässlich, um die Förderung von Geschlechtervielfalt zu gewährleisten.
     
  2. Mentoring & Weiterbildung: Frauen nachhaltig fördern
    Die Bereitstellung von gezielten Fortbildungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Mentorings schaffen eine unterstützende Umgebung für Frauen in MINT-Berufen. Es ist besonders förderlich,  wenn erfolgreiche Frauen in MINT-Positionen als Mentorinnen und Coachinnen die Sichtbarkeit und Anerkennung erfolgreicher Frauen hervorheben und so als Vorbild für weibliche Mitarbeiterinnen fungieren. So kann das Wissen in MINT-Bereichen erweitert und untereinander geteilt werden: Frauen werden dazu ermutigt, ihre Qualifikationen auszubauen und sich beruflich weiterzuentwickeln.
     
  3. Flexible Arbeitsbedingungen: Frauen individuell unterstützen
    Familie und Karriere? Beides sollte ermöglicht werden. Ohne flexible Arbeitszeitmodelle und Home Office wird es schwierig, familiäre Aufgaben in Einklang mit beruflichen Verpflichtungen zu bringen. Auch die Implementierung von familienfreundlichen Initiativen wie Kinderbetreuungseinrichtungen sowie flexiblen Elternzeitregelungen erleichtert Frauen, Familie und Karriere zu vereinen. Fördern Sie zudem gute Rahmenbedingungen für einen Wiedereinstieg, die es „MINTinnen“ ermöglicht, wieder an ihre Karriereziele anknüpfen zu können.
     
  4. Fairer Lohn, gleiche Chancen: Gender Pay Gap vermeiden
    Um Gender Pay Gap als Arbeitgeber zu vermeiden, etablieren Sie klare Gehaltsstrukturen, die rein auf objektiven Kriterien basieren. Gewährleisten Sie gleiche Bezahlung für vergleichbare Aufgaben, unabhängig vom Geschlecht. Regelmäßige Überprüfungen der Gehaltsstrukturen helfen, Ungleichheiten zu identifizieren und zu korrigieren. Durch diese Maßnahmen schaffen Sie eine geschlechterneutrale Bezahlung und fördern die Gleichstellung in Ihrer Organisation.

Fazit

MINT-Berufe sind Berufe mit Zukunft und der Arbeitsmarkt schreit förmlich nach Fachkräften in diesem Bereich. Insgesamt müssen Arbeitgeber proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Geschlechterungleichheit in MINT-Berufen zu überwinden und auch weibliche Talente für die Berufe zu begeistern. Die Schaffung einer inklusiven, unterstützenden Umgebung wird nicht nur das Engagement von Frauen fördern, sondern auch zu Innovation und nachhaltigem Unternehmenserfolg beitragen. Es liegt an jedem Arbeitgeber, die Weichen für eine zukunftsorientierte, diverse Belegschaft zu stellen.

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Kontakt

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Quellen

https://de.statista.com/infografik/27761/anzahl-eingeschriebener-mint-studentinnen-an-deutschen-universitaeten-nach-jahr/

https://www.bmfsfj.de/resource/blob/158356/b500f2b30b7bac2fc1446d223d0a3e19/gleichstellungsstrategie-der-bundesregierung-data.pdf

https://iqb.de/karrieremagazin/mint/frauen-in-mint-berufen-und-studiengaengen/

Bildnachweis: iStock gorodenkoff

*Fußnote: WS (22/23) 32% Frauenanteil in MINT-Studiengängen, WS (2012/2013) 29% Frauenanteil in MINT-Studiengängen