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Rückkehr aus dem Homeoffice: eine Art Reboarding-Prozess?

Viele Arbeitnehmer:innen haben die letzten Monate remote aus dem Homeoffice gearbeitet, nun kehren viele davon wieder in den Büro-Alltag oder zu hybriden Lösungen zurück. Das Ziel für Unternehmen ist es, diesen etwas anderen Reboarding-Prozess so angenehm wie möglich zu gestalten.

Veränderungen fordern von Menschen psychologisch gesehen unter anderem das Aufgeben von Gewohnheiten und Routinen sowie das Erlernen neuer Verhaltensweisen. Das bedeutet auch, das Verlassen der eigenen Komfortzone und Angst vor Überforderung. Zusätzlich zum rationalen Verstehen müssen Veränderungen auch angenommen werden und sollten keinesfalls als Bedrohung gesehen werden. Mit Reboarding-Maßnahmen erleichtern Sie Ihren Mitarbeitenden, sich nach einer längeren Abwesenheit schnell wieder an ihrem Arbeitsplatz zurechtzufinden. Hierbei können sich Unternehmen an klassischen Onboarding- und Reboarding-Maßnahmen orientieren.

Reboarding Definition:

Beim traditionellen Reboarding geht es darum, Mitarbeitenden nach einer Auszeit wie der Elternzeit, einem Sabbatical oder einer Beförderung wieder an den Arbeitsplatz heranzuführen. Durch die Pandemie wurde der Begriff des Reboardings um eine neue Bedeutung ergänzt. Wie beim Onboarding neuer Mitarbeiter:innen wird ein Reboarding durchgeführt, um sicherzustellen, dass Mitarbeitende durch die Richtlinien Ihres Unternehmens, die Einhaltung von Vorschriften und die Arbeitsplatzkultur geführt werden und gleichzeitig Verbindungen zu bestehenden Mitarbeitenden hergestellt werden.

Wozu ist das gut?

Als Personalverantwortliche ist es Ihre Aufgabe, Pläne zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs zu implementieren, interne Prozesse und Verfahren zu ändern und einen reibungslosen Übergang zur Homeoffice-/Hybridarbeit zu gewährleisten. Dazu gehört auch das erfolgreiche Reboarding Ihrer Mitarbeitenden – das gelingt mit einem effektiven Reboarding-Plan.

Ziele eines erfolgreichen Reboardings ist es, Mitarbeitende zu motivieren, zu begeistern und deren Produktivität zu steigern. Ebenfalls lässt sich der Gemeinschaftssinn stärken und Mitarbeitende werden mit der Vision, dem Auftrag, den Werten und der Kultur des Unternehmens erneut in Einklang gebracht. Das schafft außerdem ein Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit. Ein durchdachter Reboarding-Prozess steigert die Produktivität ihrer Mitarbeitenden, sorgt für emotionale Unterstützung, löst Ängste und bietet eine Gelegenheit für zukunftsweisende Innovationen innerhalb Ihres Unternehmens.

  • Sorgen Sie für sinnvolle Aufgaben
  • Transportieren Sie noch mehr Lob & Wertschätzung
  • Setzen Sie gemeinsam Ziele für die Zukunft
  • Schaffen Sie Strukturen
  • Nehmen Sie Ängste & Reduzieren Sie die Unsicherheit durch regelmäßige Informationsflüsse
  • Gehen Sie als Vorbild voran und stärken Sie somit das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden

Was es zu beachten gibt…

  • Nicht so tun, als ob nichts gewesen wäre – seien Sie sich der Krise bewusst
  • Nicht weiter machen wie früher. Initiieren Sie Veränderungen - nutzen Sie die Chancen aus der Krise. Virtuelle Kommunikation und der Wandel der Kultur sind in der Zukunft wichtige Faktoren des Zusammenarbeitens
  • Stellen Sie emotionale Bindungen her – z.B. durch Interaktion und / oder Teambuilding-Maßnahmen

Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Reboarding während einer Krise wie Corona sind:

  • Erstellen Sie ein Hygienekonzept
  • Treffen sie frühzeitig Absprachen mit Ihren Mitarbeitenden
  • Kommunizieren Sie Aufgaben und Projekte regelmäßig und frühzeitig
  • Passen Sie Einarbeitungs- und Beratungspläne an
  • Fördern Sie die soziale Integration im Team und somit die Kollegialität
  • Geben Sie Regelmäßig Feedback und fördern Sie den Austausch zwischen Team und Führungskräften

Wie so ein Reboarding Prozess aussehen kann

  • Beginnen Sie damit, ein Konzept für den Prozess zu erstellen und den Ablauf zu planen. Denkbar wäre zu Beginn eine offizielle Begrüßung der Mitarbeitenden
  • Gestalten Sie den Prozess interaktiv, z.B. durch persönliche Reflexion mithilfe eines Fragebogens oder gemeinsame Reflexion der letzten Monate im Dialog. Erstellen Sie daraus eine Maßnahmenplanung für die zukünftige Zusammenarbeit
  • Darauf folgt die Umsetzung der Maßnahmen, gefolgt von regelmäßige Reviews – denn ein Unternehmen sollte über einen offenen Kommunikationskanal verfügen und bei Bedarf das notwendige Feedback geben. Das Kommunikationssystem sollte neue Richtlinien oder Änderungen an bestehenden Richtlinien klar formulieren. Außerdem sollten sich die Mitarbeiter frei fühlen, ihre Meinung zu äußern

Quellen:

Haufe (2022): Reboarding - eine Spielart des Onboardings.
Heinle, Alexander (2022): Wie gelingt das Re-Boarding von Mitarbeitenden in der Zeit nach der Pandemie (und darüber hinaus)?
Roth / Herbst (2022): Warum es so schwer ist, sich und andere zu verändern.
WKO (2021): So meistern Sie die Reboarding-Herausforderungen.

Ansprechpartner:innen

Yasmin Hampel
Online Marketing Referentin
+49 6039 9345-156