Glossar

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Gleitzeit

Bei der Gleitzeit, der bekanntesten der flexiblen Arbeitszeitmodelle, gibt es keinen fixen Anfangs- und Endzeitpunkt. Sie wird meist elektronisch erfasst, sodass die tatsächliche Arbeitszeit mit der vereinbarten Arbeitszeit abgeglichen werden kann. Bei der Gleitzeit arbeiten die Mitarbeitenden verstärkt, wenn viele dringliche Aufgaben anstehen. Bei eher niedrigem Arbeitsaufkommen gehen sie früher nach Hause.  Sie müssen nicht auf die Minute genau gehen, können so z. B. die Rushhour umgehen oder private Termine erledigen.

In der Regel beinhaltet die Gleitzeit eine Kernarbeitszeit (Zeitspanne mit Anwesenheitspflicht), um zum Beispiel die Erreichbarkeit für Kunden und Kollegen oder die Wahrnehmung wichtiger Termine zu gewährleisten. Vor und nach der Kernzeit gibt es jeweils die Gleitphasen, in denen die Mitarbeitenden kommen und gehen können, wann sie wollen. Denn das ist die Grundidee der Gleitzeit: etwas später kommen können und dafür später gehen – oder eben umgekehrt. Im klassischen Gleitzeitmodell wird die Dauer der täglichen bzw. wöchentlichen Arbeit im Arbeitsvertrag festgehalten. Sie ist vor allem im Büroumfeld weit verbreitet, in der Produktion oder im Handel (wo die Öffnungszeiten die Arbeitszeiten vorgeben) dagegen eher seltener zu finden.

Allerdings gibt es auch Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit: speziell in Arbeitsbereichen, in denen die Mitarbeitenden relativ autonom arbeiten können und sich wenig mit Kolleg*innen oder Kunden abstimmen müssen. Der Arbeitgeber legt hier lediglich die Betriebszeiten fest, zu denen die Beschäftigten ihrer Tätigkeit nachgehen können.

Weitere Varianten sind die Gleitzeit mit Funktionszeit und die Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit. Die Funktionszeit kommt in der Regel in Arbeitsbereichen zum Einsatz, in denen sich die Kolleg*innen gegenseitig vertreten können. Hier definiert der Arbeitgeber, zu welchen Zeiten die jeweiligen Bereiche/Abteilungen/Teams in welcher Form funktionsfähig sein müssen (etwa zur Erreichbarkeit für Kunden oder Kollegen). Die einzelnen Teams sprechen ihre Arbeitszeiten dann im Rahmen ihrer Vorgaben individuell ab. Das heißt: Nicht alle Kolleg*innen müssen in der Funktionszeit anwesend sein.

Bei der Jahresarbeitszeit wird die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit nicht festgelegt. Ausschlaggebend ist hier allein die Jahresarbeitszeit. Die  Mitarbeitenden können mit Blick auf die betrieblichen Vorgaben die Dauer der täglichen Arbeitszeit nach anfallendem Arbeitsaufwand bestimmen. Mehr- oder Minderstunden im Vergleich zur Soll-Zeit werden auf einem Arbeitszeitkonto festgehalten. Dabei gilt: Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit sollte im Jahresdurchschnitt der vertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit entsprechen.

Vorteile der Gleitzeit

  • Geringer Aufwand
  • Für viele Abteilungen/Bereich geeignet
  • Die Erreichbarkeit einer Abteilung kann ggf. erweitert werden
  • Es wird dann gearbeitet, wenn Arbeit anfällt ++ Mitarbeitende haben mehr Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung
  • Bessere Vereinbarkeit von beruflichen und persönlichen Terminen (Behördenbesuche, Arzttermine, Vereinstrainings etc.)
  • Stressfreiere An- und Abfahrt
  • Berücksichtigung persönlicher Mitarbeitervorlieben hinsichtlich des Tagesrhythmus (Früh- und Spätaufsteher)

Nachteile der Gleitzeit

  • Das Modell ist nicht für alle Abteilungen geeignet und kann zu Unzufriedenheit bei nicht berücksichtigten Abteilungen führen
  • Erhöhter Abstimmungsaufwand, da nicht alle Beschäftigten gleichzeitig im Unternehmen sind
  • Flexibilität über den Tag/die Woche hinaus ist für Mitarbeitende gering

Flexible Arbeitszeitmodelle im Überblick

Moderne Unternehmen, deren betriebliche Anforderungen (z. B. Kundenverkehr, Öffnungszeiten) es zulassen, setzen auf flexible Arbeitszeitmodelle. Das bedeutet: Feste Start- und Endzeiten (in Form des klassischen 9-to-5-Jobs) werden nur noch selten im Arbeitsvertrag festgeschrieben. Zwar bieten feste Arbeitszeiten ein Höchstmaß an Planbarkeit; allerdings sind sie mit unerwarteten Ereignissen im Arbeits- und Berufsleben nur schwer vereinbar. Daher beschränken wir uns bei der Vorstellung der heute gängigen Arbeitszeitmodelle auf diejenigen, die auf die Flexibilisierung der Arbeitswelt einzahlen. Natürlich kommen die meisten der hier vorgestellten Modellbeschreibungen – gerade in größeren Unternehmen – nur selten in Reinform vor. Vielmehr wird eine Reihe von Arbeitszeitmodellen miteinander kombiniert.

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