Glossar

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Arbeitszeitmodelle – von OLD SCHOOL bis NEW WORK

Es war einmal… eine Arbeitswelt, in der um Punkt fünf oder sechs Uhr der Hammer fiel, in der die Mitarbeitenden in Strömen das Werkstor verließen, sich gemeinsam durch die Drehtür drängelten und in Scharen in den Feierabend entschwanden. Doch der starre Acht-Stunden-Tag ist heute meist Geschichte: Zunehmende Globalisierung, optimierte Produktionsprozesse, wachsender Termindruck, saisonale Schwankungen und sich verändernde Kundenbedürfnisse auf der einen Seite und der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance der Mitarbeitenden auf der anderen, brachten und bringen bis heute immer neue, flexiblere Arbeitszeitmodelle hervor. Zumal der anhaltende und sich verstärkende Fachkräftemangel den Wünschen und Forderungen der Arbeitnehmer*innen nach Auszeiten in Form von Sabbaticals, Bildungszeiten und mehr Freizeit bzw. nach Vertrauensarbeit ohne Kernzeiten immer mehr Nachdruck verleiht. Kurz: Die Mitarbeitenden wollen heute selbstständiger entscheiden, wo und wann sie arbeiten.

Welche Arbeitszeitmodelle für ein Unternehmen in Frage kommen hängt also von den verschiedensten betrieblichen und personellen Anforderungen ab. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Sie haben einen Betriebsrat? Dann muss dieser neuen Arbeitszeitmodellen zustimmen. Denn es versteht sich von selbst, dass jedes Arbeitszeitmodell andere rechtliche Rahmenbedingungen sowie verschiedene Vor- und Nachteile für das Unternehmen wie für die Mitarbeitenden mit sich bringt. Wichtige Kennzahlen sind hier zum Beispiel die Wirtschaftlichkeit/Produktivität, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, Krankenstand und Familienfreundlichkeit.

Was ist ein Arbeitszeitmodell überhaupt? Und wofür braucht man es?

In einem Arbeitszeitmodell sind die Lage, Verteilung und Dauer der täglichen Arbeitszeit geregelt. Es dient den Mitarbeitenden als Vorlage für die konkrete Regelung ihrer Arbeitszeit und hilft dem Unternehmen, einen lückenlosen Arbeitsablauf zu organisieren. Betriebliche Arbeitszeitmodelle werden in der Regel im Tarifvertrag oder – falls nicht vorhanden – im Arbeitsvertrag abgebildet. Grenzen bei der Ausgestaltung geben unter anderem das Arbeitsschutzgesetz und europäische Richtlinien vor. Neben der Dauer der täglichen Arbeitszeit spielen Lage und Verteilung der Arbeitszeit auf die Wochentage eine wichtige Rolle. Sie legen fest, wie der vereinbarte Arbeitsumfang auf die einzelnen Monate, Wochen oder Tage verteilt werden (z. B. an welchen Tagen oder zu welcher Tageszeit gearbeitet wird).

Die Zeiterfassung: der Schlüssel zu professionellem Arbeitszeitmanagement

Nach einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) müssen Unternehmen die Arbeitszeiten ihrer Angestellten vollständig erfassen. Davon betroffen sind vor allem Unternehmen, die auf ein umfassendes Vertrauensarbeitszeitmodell ohne jegliche Zeiterfassung gesetzt haben. Frei nach dem Motto: „Völlig egal, wann und wie lange du arbeitest, Hauptsache, du erledigst deine Arbeit und meisterst deine Projekte – qualitäts- und zeitgerecht.“ Paradiesische Zustände für Arbeitnehmer? Nicht unbedingt, befand der EuGH. Denn allzu häufig wurde so die europäische Arbeitszeitrichtlinie, die mehr als 48 Stunden Wochenarbeitszeit im Durchschnitt nicht erlaubt, missachtet. In der Regel wird die Arbeitszeit daher in Unternehmen erfasst, und zwar mit

  • Stundenzettel/Zeiterfassungsblatt
  • Tabellenkalkulationsprogrammen (wie MS Excel)
  • Stechuhr
  • Personalverwaltungssoftware

Flexible Arbeitszeitmodelle im Überblick

Moderne Unternehmen, deren betriebliche Anforderungen (z. B. Kundenverkehr, Öffnungszeiten) es zulassen, setzen auf flexible Arbeitszeitmodelle. Das bedeutet: Feste Start- und Endzeiten (in Form des klassischen 9-to-5-Jobs) werden nur noch selten im Arbeitsvertrag festgeschrieben. Zwar bieten feste Arbeitszeiten ein Höchstmaß an Planbarkeit; allerdings sind sie mit unerwarteten Ereignissen im Arbeits- und Berufsleben nur schwer vereinbar. Daher beschränken wir uns bei der Vorstellung der heute gängigen Arbeitszeitmodelle auf diejenigen, die auf die Flexibilisierung der Arbeitswelt einzahlen. Natürlich kommen die meisten der hier vorgestellten Modellbeschreibungen – gerade in größeren Unternehmen – nur selten in Reinform vor. Vielmehr wird eine Reihe von Arbeitszeitmodellen miteinander kombiniert.

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